Hochsensible Liebe – Die Geschichte vom Prinz, der König werden sollte

Hochsensibilität in der Partnerschaft

Als ich am letzten Sonntag in der Kirche war, erzählte der Pfarrer dort eine Geschichte. Interessanterweise beschäftigte sich diese genau mit dem Thema, mit dem ich mich selbst auch in den letzten Wochen intensiv auseinandergesetzt habe: Mit der Liebe.
Zu mir wurde einmal folgender Satz gesagt: „Du weißt nicht, was Liebe ist!“
Diese Aussage traf mich irgendwie mitten ins Herz. Gleichzeitig war es aber für mich auch die Motivation, mich „auf die Suche“ zu machen, um herauszufinden, was „Liebe“ denn eigentlich wirklich ist. „Liebe“, ein großes Wort und ein großes Gefühl, was schwer in Worte zu fassen ist. Mittlerweile glaube ich, dass die Aussage, die ich damals einstecken musste, durchaus zutraf. Seither bin ich aber der Antwort auf die Frage „Was ist Liebe?“ glaube ich ein gutes Stück näher gekommen, aber bestimmt noch lange nicht am Ziel. Hier nun aber erst einmal die Geschichte:


Es war einmal ein Prinz, der bald König werden sollte. Da ihm dies eine ziemlich große Aufgabe erschien und er gern ein guter König sein wollte, bat er alle Gelehrten und Weisen darum, ihm alles Wichtige, was Sie über das Leben wussten, nieder zu schreiben. So vergingen 40 Jahre bis die Weisen und Gelehrten mit 1000 Büchern vor ihm standen und ihm sagten: “Hierin steht alles Wichtige und Wissenswerte, was uns eingefallen ist!”
Der Prinz, der nun mittlerweile bereits seit einiger Zeit König war, sagte zu den Weisen: “Nun bin ich bereits 60 Jahre alt, ich werde es nicht schaffen, diese 1000 Bücher zu lesen. Schreibt aus diesen 1000 Büchern noch einmal das Wichtigste heraus und fasst es mir so gut es geht kurz und knapp zusammen!” Daraufhin machten sich die Gelehrten an die Arbeit und kamen nach 20 Jahren mit 100 Büchern zum König zurück. Der König schaute sich die Bücher an und sagte: “Nun bin ich bereits 80 Jahre alt und werde es auch nicht mehr schaffen, diese 100 Bücher zu lesen. Ich bin bereits alt und gebrechlich. Versucht nochmals aus diesen 100 Büchern das allerwichtigste heraus zu schreiben!” Ein Jahr später kamen die Gelehrten dann mit einem Buch zurück. Dem König ging es mittlerweile sehr schlecht, er lag zu dieser Zeit bereits auf dem Sterbebett. Als die Weisen ihm das Buch zeigten, sagte der König: “Ich liege nun im Sterben, auch dieses eine einzelne Buch werde ich nicht mehr lesen können, meine Lebenszeit neigt sich dem Ende. Könnt ihr mir das wichtigste, was in diesem Buch steht, in einem Satz zusammenfassen?” Darauf überlegten die Weisen einige Zeit, bis plötzlich einer von ihnen sagte:
“Der Mensch wird geboren, wächst heran, sucht sein Glück, leidet, und stirbt irgendwann… was bleibt, ist die Liebe…”
Nachdem er diesen Satz gehört hatte, verstarb der König friedlich und zufrieden, mit einem Lächeln auf seinem Gesicht.


Nun muss ich zu dieser Geschichte wie immer noch kurz (heute sogar etwas länger) meinen Senf dazugeben:
Vielleicht fragt der ein oder andere sich jetzt: „Was hat das denn nun mit Liebe zu tun? Ich dachte hier geht es um Beziehungen und Liebespaare?“ Das Verrückte ist: Genau darum geht es – auch, aber nicht nur. Und das ist der Grund, warum ich am Anfang sagte, die Aussage, dass ich nicht gewusst habe, was Liebe ist, traf durchaus auf mich zu.
Wenn man sich in einer Beziehung befindet, besteht diese Beziehung meiner Meinung nach zu oft aus einer leidvollen Konstellation. Da sind zwei Menschen, die in einer Form voneinander abhängig sind. Meist ist ein Partner der, der Liebe „einfordert“, der andere ist der, der unbedingt diesem Forderungen und Ansprüchen gerecht werden will. Manchmal wechseln diese Rollen auch mehrfach hin und her. Das ungesunde daran ist, dass sich die Partner nie auf Augenhöhe begegnen können, und so gar keine „echte Liebe“ aufkommen kann. Es wird immer verlangt, dass der andere etwas tun muss, dann kann der eine Partner zufrieden sein. Dies ist aber oft ein Fass ohne Boden. Ich sage nicht, dass alle Liebesbeziehungen so laufen, aber ich bin sicher, dass es viele solche Beziehungen gibt. Vor allem denke ich, dass die Partner dann so in sich gefangen sind und das dann überhaupt nicht merken. Wahre Liebe ist bedingungslos, uneigennützig, grenzenlos – sie IST einfach DA. Nicht weil der andere sie will oder braucht oder ich sie mir verdienen muss, sondern aus freien Stücken, weil ich sie geben KANN. Um dies aber zu können ist es meiner Meinung nach die Grundvoraussetzung, sich erst einmal SELBST lieben zu lernen. Das heißt sich selbst mit allen Facetten – Guten und Bösen Seiten – zu erkennen und anzunehmen. Erst dann wird wahre Liebe möglich. Liebe ist ein Gefühl, was man in seinem eigenen Inneren finden kann, zu oft holt man es sich von Außen – fordert diese Liebe von anderen ein um etwas zu kompensieren. Findest du die Liebe jedoch in dir selbst, bist du von der äußeren Liebe nicht mehr abhängig. Ich glaube, dass dadurch eine Liebesbeziehung noch wesentlich intensiver werden kann, und vor allem harmonischer.
Hier noch ein – wie ich finde sehr passendes – Zitat aus dem Buch „Die Liebe empathischer Menschen“ von Luca Rohleder:

„Wer genug Mut hat, kann das Morgen an sein Schicksal verschenken.
Wer das Morgen an sein Schicksal verschenkt, kann sein Herz befreien.
Wer ein befreites Herz hat, kann sich selbst lieben.
Wer sich selbst liebt, kann auch andere lieben.
Wer andere liebt, wird auch das Leben lieben.
Wer das Leben liebt, wird genug Mut haben, das Morgen an sein Schicksal zu verschenken.“

Diese wahre Liebe lässt sich nicht nur auf Liebesbeziehungen, sondern auf alle Menschen, Tiere, Pflanzen und die ganze Schöpfung ausbreiten. Dieses Wissen um die Liebe, die jeder in seinem inneren Kern trägt, haben wir schon JETZT, im Gegensatz zum König in der Geschichte. Nutzen wir dieses Wissen. Mach dich doch auch mal auf die Suche. Schaue nach innen, dorthin wo die Liebe schon seit Geburt an in dir wohnt: In dein Herz!♥️

Ich wünsche dir einen schönen Start ins Wochenende!

Herzlichst

Christopher

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